Die Fa. Dyckerhoff plant in der Gemarkung Trebur-Geinsheim, südlich des Ortsteils Hessenaue, in einer Größenordnung von ca. 80 ha, Quarzsand und Kies abzubauen. Das ist eine Fläche vergleichbar mit 112 Fußballfeldern.
Der Antrag für die Auskiesung wurde bereits der zuständigen Bergbehörde des (RP) Regierungspräsidiums Darmstadt zwecks Entscheidungsfindung eingereicht. In dem aufwändigen Genehmigungsverfahren ist die Gemeinde Trebur im Rahmen der Anhörung mit einbezogen.
Die Gemeinde Trebur ist in diesem Verfahren nicht die Entscheidungsinstanz, sondern hat lediglich die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben.
Die FWT Fraktion wird sich weiter intensiv in das Verfahren und die Abläufe einarbeiten, um abschätzen zu können, inwieweit es Möglichkeiten gibt, auf die Abläufe qualifiziert Einfluss zu nehmen.
Aus Sicht der FWT Fraktion sind bei dem jetzigen Vorhaben der geplanten Auskiesung von ca. 80 ha noch viele Fragen offen bzw. zu klären.
In Anbetracht der Größenordnung des Projektes und seiner evtl. Auswirkungen, halten wir es für wichtig und unumgänglich, gemeinsam mit den Bürgern, auch der BIK, in regelmäßigen Zeitabständen einen Dialog zu führen.
Wir wollen in diesem Dialog auch nicht den Eindruck erwecken, dass wir ein Allheilmittel gefunden haben, um diesen geplanten, aus unserer Sicht überdimensionierten, Kiesabbau zu verhindern.
Da für das Vorhaben auch Flächen aus dem Eigentum der Gemeinde Trebur (Feldwege und Gräben) erworben werden müssen, nimmt der Gemeindevorstand Verhandlungen mit Dyckerhoff auf, um das Abbauvorhaben im Sinne der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger zu beeinflussen. Ein Ziel hierbei ist, die zu erwartende Verkehrsbelastung sowie das Ausmaß des Vorhabens deutlich zu reduzieren. Diese Verhandlungen werden auch vom Rechtsanwalt der Gemeinde begleitet.
Die Freien Wähler begrüßen zunächst den Verhandlungsweg. Eine rechtliche Konfrontation und die Beauftragung von weiteren teuren Rechtsanwälten soll vermieden werden .
Allerdings werden wir die Verhandlungen kritisch begleiten und beobachten, zu welchen Zugeständnissen Dyckerhoff bereit ist, um die Menschen in unserer Gemeinde nicht über Gebühr zu belasten. Sollten sich dabei keine substanziellen Ergebnisse erzielen lassen, haben wir nach wie vor im Auge, dass auch die Einlegung von Rechtsmitteln möglich ist.
Wir alle sind uns bewusst, welch hohe Eingriffe in unser Ökosystem – Natur, Pflanzen, Tiere, Landwirtschaft, Lärm, Emissionen, Druck-, Grund- und Trinkwasser, Feinstaub, Deichdichte sowie Sicherheit der Anwohner – mit diesem Projekt verbunden sind.
Gemäß den Unterlagen der Fa. Dyckerhoff ist geplant, den Sand und Kies sowohl auf dem Rheinweg als auch über bestehende Landstraßen abzutransportieren .
Bereits jetzt erleben wir einen täglichen Wahnsinn auf unseren Ortsstraßen und deshalb wollen und müssen wir ein weiteres Verkehrschaos in unserer Großgemeinde verhindern.
Wir werden allerdings auch nicht den Fehler machen, gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern Versprechungen zu machen, die hinterher nicht haltbar sind, dafür ist uns dieses Thema zu wichtig.
Deshalb werden wir alle Lösungsansätze aufnehmen, die dazu führen können, die Größenordnung sowie Auswirkungen durch das Projekt, möglichst zu reduzieren.
Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger der Großgemeinde und andere Sachkundige ein, ihre Bedenken, Ideen, Vorschläge usw. einzubringen.
Dazu haben wir eine Email-Adresse kiesabbau@fw-trebur.de eingerichtet .
Fraktionsvorsitzender
Rüdiger Lukas